Anja Barth
Schauspielerin
Presse

 

 

Portrait in Theater der Zeit

"Wenn ich so vorsprechen könnte wie einparken!“, entschuldigt sich Anja Barth, dass sie gerade mal wieder zwischen zwei Engagements und noch auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist. Dabei hat sie mit ihren 31 Jahren schon einiges zu bieten: Andromache und Helena aus den „Troerinnen“, Aixa in „Versuchung“ des katalanischen Autors Carles
Batlle, Anne Frank, aber natürlich auch Shakespeares Julia und Hero, die Leonore in „Torquato Tasso“ und Marion aus „Dantons Tod“.
Als Elevin der Leipziger Hochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ sammelt sie zunächst erste Erfahrungen am Staatsschauspiel Dresden und geht dann für vier Jahre an die Wuppertaler Bühnen. Seit 2008 prägte sie dann maßgeblich das Gesicht des Theaters Krefeld- Mönchengladbach mit: Für ihre vielfältigen Rollen unter der Intendanz von Jens Pesel wurde sie gleich zweimal, 2008 und 2010, in der Kritikerumfrage NRW als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert.
„Ich bin Schauspielerin, keine Regisseurin!“, ist ihr Credo, aber als sie Felicia Zellers „Kaspar Häuser Meer“ bei den Mülheimer Stücken sieht, weiß sie sofort: Das muss auf unseren Spielplan! Die Dramaturgie in Krefeld-Mönchengladbach nimmt ihren Vorschlag auf, und der Erfolg und zahlreiche Publikumsgespräche im Anschluss an die Vorstellungen in der Fabrik Heeder geben ihr recht. Sie selbst spielt die junge Sozialarbeiterin Anika, die mit Idealen im Kopf und viel Verve den Job antritt, gegen Routine und Burn-out der Kollegen anrennt, um dann fassungslos festzustellen, dass man sie selbst – vielleicht zu Recht – beschuldigt, ihr eigenes Kind zu vernachlässigen. Zur Vorbereitung trifft sich Anja Barth mit einem Jugendarbeiter und erlebt mit, wie dieser noch abends entscheiden muss, ein Kind in seiner Familie zu belassen oder nicht. Seither „laufe ich ein wenig anders durch die Welt“, sagt sie über eine der wichtigsten Rollen ihrer bisherigen Laufbahn.
Anja Barth taucht in ihre Rollen ein, auch wenn sie „nie 100 Prozent Identifikation“ sucht. Klare Umrisse und Beschreibungen von außen paart sie mit den Innenräumen von Figuren, die unter einer enormen Belastung stehen – eine Art Markenzeichen. Dabei sei ihr Sprache sehr wichtig, betont sie sorgsam, und ihr fällt ein, dass ihr erster Berufswunsch Strafverteidigerin war.
Ihr Paradestück aber, Theo van Goghs „Das Interview“, ist immer noch im Repertoire des Theaters Krefeld-Mönchengladbach. Als Filmsternchen Katja Stuurman, die – sehr zu seinem Frust – von Politikredakteur Pierre Peters interviewt werden soll, ist sie viele Frauen gleichzeitig: zickige Barbie, Verführerin, Unschuldige, Therapeutin. Dabei gelingt es ihr, alle Klischees außer Kraft zu setzen und das Geheimnis des Stückes offenzuhalten, die Frage nämlich, ob das Geständnis ihrer tödlichen Krebskrankheit wahr oder doch nur eine raffinierte Finte ist, um ihrem abgebrühten Kriegsberichterstatter visà- vis in einem kaltschnäuzigen Deal das Bekenntnis, seine Frau ermordet zu haben, zu entlocken. So eindringlich undurchschaubar bleibt ihre Antwort, dass die Figur ihre Zuschauer nicht mehr loslässt und diese, fast beschämt von lauter voreiligen Schlüssen, miterleben, wie Anja Barth aus der vermeintlich dummen Quotenqueen eine fuchsige Weltzweiflerin und weise Frau macht.
Sie selbst tritt als Schauspielerin dabei immer zurück. Die Schlichtheit, mit der sie die Figuren von sich selbst entfernt und in der Ferne mit den Clarices, Katjas und Julias vor unseren Augen spielt, sie dabei unverkennbar anders und vielfältig unkenntlich macht, ist schlichtweg atemberaubend."

Theater der Zeit 02/2011

 

Die Räuber

" Ein Gewitter der Gefühle unter freiem Himmel. Peter Kratz hat Schillers Stück bearbeitet und inszeniert. Spiegelberg, bei Schiller ein Räuberkollege Karls, ist eine Frau. Anja Barth spielt "die" Spiegelberg schön kühl als temperamentvolle Frau, die ein eindeutig erotisches Verhältnis zu Karl hat. Bildkräftig ist diese Produktion [...] und gerade in diese Schrägheit eingebettet leuchtet Schillers unglaubliche Sprache besonders hell."

Stuttgarter Zeitung, 14. Juni 2013

" [...] So wird Spiegelberg, gleichzeitig Bewunderer und Widersacher von Karl, hier mit Anja Barth besetzt. Das erlaubt im Vergleich zu Schiller ganz ungewöhnliche Aspekte: Hier kann eine richtige klassische Liebesbeziehung zwischen den beiden Räubern entstehen, dieser Spiegelberg wünscht sich gar ein Kind von Karl. Und in der Konfrontation mit Amalia mündet dies in ein klassisches Eifersuchtsdrama."

Stuttgarter Nachrichten, 14. Juni  2013

 

Der Vorname

" Das Stück lebt von geschliffenen Dialogen, frechen Pointen und einer unterschwelligen Tiefgründigkeit, die keinen der fünf Protagonisten ungeschoren davonkommen lässt. [...] Dazu überzeugt die starke Besetzung. [...] Viktors Gefährtin, die schwangere Anna, findet in Anja Barth eine reizende Gestalt, die plötzlich die gelb-rote Karte zeigt und Unabhängigkeit einfordert."

Mannheimer Morgen, 01.Dezember 2012

" Es gab reichlich verdienten Beifall für die Leistung der fünf glänzend disponierten Schauspieler. Die in scharfem Kontrast zueinander angelegten Charaktere sind bei Ute Richter nie in der Gefahr, zu Karikaturen verzerrt zu werden. Wichtiger als satirische Zuspitzung ist ihr eine tiefer lotende, psychologisch fundierte Differenzierung der Figuren. Anna (Anja Barth), die spät zur Runde dazu stoßende schwangere Lebensgefährtin von Victor bietet jedem Macho mutig die Stirn."

Rhein-Neckar-Zeitung, 01. Dezember 2012

 

Harry und Sally

" Anja Barth spielt die Sally sehr fein und differenziert als eine vorsichtige, kluge Frau. Sallys berühmt gewordener Pseudo-Orgasmus gerät ihr grandios."

Stuttgarter Zeitung, 03. August 2012

" Anja Barth ist eine bezaubernde Sally, die schon allein mit ihrer Mimik und Gestik das Publikum zum Lachen bringt. Die berühmte Szene aus dem Film wirkt auf der Bühne dank der beiden Hauptdarsteller tatsächlich fast noch lustiger."

Stuttgarter Nachrichten, 03. August 2012

" Harry und Sally könnte als ein Höhepunkt in die Geschichte des Theatersommers eingehen. Eine Premiere wie aus dem Bilderbuch erlebten die Besucher am Mittwochabend. Die Inszenierung von Peter Kratz [ist] ein regelrechtes Fest für jeden Liebhaber des Freilichttheaters."

Ludwigsburger Kreiszeitung, 03. August 2012

" Es ist die Stöhnszene, die wirklich jedem in Erinnerung bleibt, der den Film [...] gesehen hat. Nie mehr wurde so schön gestöhnt. Bis Mittwochabend. Anja Barth übertraf die Filmschauspielerin noch mit unzähligen Facetten des Stöhnens."

Bietigheimer Zeitung, 03. August 2012
 

Kinder des Olymp

" 'Les enfants du paradis' lautet der Originaltitel. Im wundervollen Cluss-Garten umstehen Bäume in diversen Grüntönen wie Figuren die Bühne. Ein chaotisches Liebes-Hin-und-Her hebt an. Nathalie wird von Baptiste zurückgewiesen. Anja Barth gibt die Nathalie sehr anrührend. Sie liebt, modisch formuliert,"nachhaltig"."

Stuttgarter Zeitung, 28. Juni 2012

" Anja Barth als Nathalie ist weniger Konkurrentin, sondern der andere Frauentyp, der Bindungen sucht. Sie machen großes, zugleich romantisches Theater mit Verweisen auf die alte Schule und vielen magischen Kniffs."

Stuttgarter Nachrichten, 28. Juni 2012

" Poesie spielt eine große Rolle in dieser Inszenierung. [...] Spielerisch mit vielen Highlights und einer guten Portion Humor ausgestattet, ist dieses Stück einmal mehr wie geschaffen für einen lauen Sommerabend."

Ludwigsburger Kreiszeitung, 28. Juni 2012

" Es geht um Liebe, in 'Kinder des Olymp', um Vernunft, um die Macht des Reichtums, um Verlockungen und um die Kunst. Anja Barth als Nathalie, die ganz im Sinne des Theaters zu Anfang des 20. Jahrhunderts auch Akrobatin ist und deren Spagat Zwischenapplaus bei der Premiere hervorruft. Nostalgie pur ist das, was im Ludwigsburger Clussgarten passiert, und wenn es dunkel wird, wirkt dieser, als ob man in eine Vergangenheit des schönen Scheins gereist sei."

Bietigheimer Zeitung, 28. Juni 2012

 

Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner

" Fünf redliche, tapfere, egoistische, gestörte, hämische, genießende, lächerliche und immerzu agitierende Menschen wollen für eine Schule in Guinea-Bissau sammeln. [...] Zudem wollen alle Eigenes: Singen, tanzen, reden; der eine will Comedy, die andere von ihrer Erfahrung berichten, die dritte alles unter Kontrolle haben. [...] Anja Barth als Bio-Mädchen Eva trällert ihr bisschen Frieden so falsch, dass man ergriffen ist. Von innerlichem Lachen."

Thüringer Landeszeitung, 20. Februar 2012

" Ingrid Lausunds Stück am Theater Rudolstadt punktet mit schwarzem Humor und bissigen Dialogen. Das Publikum ist zur Premiere begeistert. [...] Mit präzise gezeichneten Figuren und pointierten Dialogen hält Ingrid Lausund der Gesellschaft den Spiegel vor. Denn jeder kennt genau solche Typen, wie sie auf der Bühne stehen, oder erkennt sich selbst darin. Eva ( Anja Barth), die politisch Korrekte, die alles "ganz, ganz schlimm" findet. [...] Den fünf Schauspielern auf der Rudolstädter Bühne und Regisseur Carsten Kochan gelingt es perfekt, das Publikum auf die Gratwanderung zwischen Humor und Betroffenheit angesichts von Bürgerkrieg, Hunger und Tod in Afrika zu schicken. [...] Für diese Denkanstöße und eine gelungene Premiere gab es am Sonnabend reichlich Applaus vom Publikum."

Ostthüringer Zeitung, 20. Februar 2012

 

Der Widerspenstigen Zähmung

" Im grellgrünen Kleid spuckt Anja Barth [...] Gift und Galle, zuerst ziellos, dann, um in ebenbürtiger Manier Carlo zu zähmen. So heftig ihre verbalen Wortgefechte, so drastisch ist auch das Gebaren der beiden. Die Gesangsnummern entschärfen die teils an die Schmerzgrenze gehende Derbheit, stellen eine zweite Ebene dar, die [...] in Erinnerung bringt, dass das alles ein Spiel ist."

Ludwigsburger Kreiszeitung, 12. August 2011

"Auf der Jagd nach einem reichen Ehemann tun sich drei Grazien zusammen. [...] Die Darsteller kabbeln, knutschen und stolpern. [...] Zu den Melodien von Ohrwürmern wie "No Woman, No Cry" von Bob Marley oder "These Boots Are Made for Walking" von Nancy Sinatra singen die Schauspieler [...]. [Sie] tanzen exzessiv und lasziv, überhaupt ist der Spielstil sehr körperbetont."

Stuttgarter Nachrichten, 12. August 2011
 

Tintenherz

" 'Tintenherz' bannt über 75 Minuten die Zuschauer. Die Geschichte um Zauberzunge Mo und seine Tochter ist von [...] dem Schauspielerensemble zauberhaft umgesetzt worden. Es sind fünf Akteure, die in insgesamt neun Rollen schlüpfen. Aber immer so glaubhaft [...], dass der Wechsel kaum zu erkennen ist. [...] Herrausragend gelaunte Schauspieler [...]. Eine herrlich überdrehte Tante Elinor, wunderbar überkandidelt Anja Barth, die später auch die Rolle des schrulligen Schriftstellers von Tintenherz, Fenolio, übernimmt."

Ludwigsburger Kreiszeitung, 05. Juli 2011

"Das Ensemble des Sommertheaters im Clussgarten mit rasanter Fassung von 'Tintenherz'. [...] Einfallsreich auftrumpfende Inszenierung [...]. [...] Anja Barth als Tante Elinor ist ein Augenschmaus. Als exaltierte, überspannte Tussi ist Barth in ihrem Element und sorgt für so manchen Lacher."

Bietigheimer Zeitung, 5. Juli 2011
 

Das Interview

"Beängstigend gut gespielt! Diese beiden wunderbaren Schauspieler brachten das sehr gut gefüllte Haus zu gespanntem Mitgehen und atemlosen Zuhören. Diese Spannung löste sich in großem Beifall für die Darsteller und das Regieteam. Ein sehr beeindruckender Abend, den man sich nicht entgehen lassen sollte!"

BürgerZeitung Mönchengladbach, 14. Januar 2011

"Regisseur Siegfried Hopp vertraut auf die Qualität seiner Darsteller, lässt sie spielen - und so gewinnt das temperamentvolle Powerplay von Adrian Linke und Anja Barth eine mitreißende Dynamik. [...] Die Umsetzung der Encounter-Sitzung gelingt den Akteuren vollauf überzeugend. Bravo für Anja Barth und Adrian Linke!"

Rheinische Post, 15. Januar 2011

"In 'Das Interview' verlieren sich zwei verletzte Seelen im Schlagabtausch. [...] Anja Barth überzeugt als Quoten-Queen Katja, die zwar beliebt ist und viel Geld verdient, aber darunter leidet, dass man sie für dämlich hält und nicht ernst nimmt. Besonders solche intellektuellen, arroganten Schnösel wie Pierre, würden sich gerne über sie erheben. Eine Verletzung, die auf ihrer Seele eben solche Narben hinterlassen hat und sie zum Zynismus zwingt."

Westdeutsche Zeitung, 14. Januar 2011

"Ein Kammerspiel erster Klasse: 'Das Interview' von Theo van Gogh und Theodor Holman hatte Premiere in der Fabrik Heeder. Anja Barth und Adrian Linke bewegen sich virtuos im Minenfeld zwischen Anziehung und Abstoßung. Ein spannender Krieg zwischen Mann und Frau.
[...] Ein Kammerspiel, das unter die Haut geht. Es knistert vom ersten Augenblick an. Der Funkenflug ist fast greifbar, denn in der Heeder sitzt das Publikum nur eine Armeslänge entfernt vom Geschehen. Anja Barth und Adrian Linke sind in diesem Zwei-Personen-Stück wie zwei Kraftwerke, die auf den GAU programmiert sind. [...] Linke und Barth bewegen sich virtuos in diesem Hochspannungsfeld zwischen Anziehung und Abstoßung. Kunstvoll verwischen sie die Grenzen - auch für den Zuschauer ist nicht immer klar erkennbar, wer hier mit wem spielt. [...] Mit Barth und Linke gehen Schicksale an die Nieren. Sie zeigen einen Existenzkampf, der von Beginn an sehr laut ist. Im Laufe der anderthalb Stunden kommen immer mehr stille Töne ins Spiel - und doch spannt das packende Spiel der Beiden den Spannungsbogen bis zum Zerreißen an."

Rheinische Post, 21. Juni 2010

"Das Stück [...] sorgt von Beginn an für Irritation. Mit Politikredakteur Pierre Peters (Adrian Linke) und Schauspielerin Katja Stuurman (Anja Barth) sitzen sich zwei Medienprofis gegenüber, die fast im Schlaf die Konventionen beherrschen müssten. Frage, Antwort, Aktion, Reaktion, zur Not auch Provokation und anschließendes Gezicke. Aber dieses Desaster? [...] Es ist ein Gemetzel, das ohne einen Tropfen Blut auskommt.
Die Besetzung für den brutalen Geschlechterkampf ist perfekt gelungen. Adrian Linke setzt mit seiner nervösen Energie das Tempo. Er zeichnet das Bild eines gebrochenen Mannes, der sich nie zugestanden hat, seine Trauer zu bewältigen. [...] Anja Barth ist der Gegenpart, kühl und makellos wie ihre Designer-Wohnung, scheinbar passiv, doch zum Sprung bereit, undurchschaubar zwischen Traurigkeit und kokettem Selbstmitleid."

Westdeutsche Zeitung, 21. Juni 2010

 

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